Ob Fußball spielen oder konzertieren:
Wenns denkst, is eh zu spät.
Dieser Worte von Gerd Müller (- mit 365 Toren der Rekord-Torschütze der deutschen Bundesliga, "Bomber der Nation" -) durfte am 22. Juli 2018 in Bochum wieder einmal gedacht werden!
Der VfL Bochum eröffnete die Saison mit einem Turnier
Sonntag, 22. Juli:
- Spiel: Borussia Mönchengladbach – Real Betis Sevilla
- Spiel: Wolverhampton Wanderers – VfL Bochum
- Spiel / Semifinale: Wolverhampton Wanderers – Real Betis Sevilla
- Spiel / Finale: Borussia Mönchengladbach – VfL Bochum
Der VfL Bochum erreichte das Finale!
Im Finale dann schlussendlich Borussia Mönchengladbach gegen VfL Bochum – es kommt zum Elfmeterschießen. Schnell gerät Bochum ins Hintertreffen, kann sich aber bis zum 5. Torschuss wieder in den Gleichstand bringen. Hernach ein Auf und Ab im Punktestand und auch die Fans erleben eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.
Stadion-Dialog
Ich hatte, um allzu lauten Anfeuerungsrufen von hinten, für die auch meine Ohrenstöpsel nicht ausreichend Gehörschutz boten, zu entkommen, in der Pause in einen anderen Stadion-Abschnitt gewechselt, in dem etwas weniger Besucher saßen. Hier befand ich mich nun in einem aus Gegnern und VfL-Fans gemischten Publikum und so erklang nun im mich umgebenden Zuschauerbereich ein Wechselspiel zwischen freudigen und enttäuschten Ausrufen aus allen Richtungen, je nachdem, ob der Ball nun ins Tor gelangte oder nicht.
Zu meiner großen Freude befand ich mich übrigens glückhaft nahe dem Tor, das für das Elfmeterschießen ausgelost worden war. So konnte ich fast "hautnah" die innere Spannung der jeweils herantretenden Spieler und des gegnerischen Torwartes sowie ihr Fokussieren auf den Augenblick erspüren.
Wie es endete
In der 9. Elfmeter-Runde war es dann leider soweit: Bochum wieder einmal im Tor-Rückstand, aber eben als zweite Mannschaft dran. Als sich der für den nächsten Schuss vorgesehene Fußballer dem Elfmeter-Punkt näherte, hörte ich links von mir den Kommentar: "Ach herje, das kann ja nichts werden, der denkt ja immer – der liest sogar Bücher!" – Und so war es denn auch für den VfL Bochum wieder einmal um den Sieg geschehen …
Schlussgedanken
Ich für mich fand das aber andererseits auch recht tröstlich! Stehen doch sowohl Fußballer wie Musiker auf ihren Bühnen vor großen Publikum, wollen es gut machen und so mancher Protagonist / so manche Protagonistin ( – und ich gehörte zu denen -) tun sich in ihrer etwas intellektuelleren Gewissenhaftigkeit eben schwer, genau in diesen wichtigen Momenten das Denken zu lassen, ausschließlich ihren Instinken zu folgen und aus dem Bauch heraus zu agieren, statt vorrangig die Kontrolle über ihr Spiel behalten zu wollen.
Im übrigen schafften es die Kunststoff-Stadionsitze sogar im Hochsommer, ein wenig kalt zu sein:
Machte mir aber nichts – hatte ja meine (- wie man ihr auch ansieht, schon des Öfteren benutzte) Stadion-Sitzmatte (- die Rückseite mit Neoprenauflage, damit die Sitzunterlage vom Aufspringen zum Tor nicht vom Stadionsitz fällt! -) mit dem Bochum-Ripsband dabei …